Zecken auf Reisen

Ob Sonne tanken, baden und faulenzen oder Wald und Wiesen genießen und aktiv wandern: Der Urlaub ist meist der persönliche Höhepunkt in der Jahresplanung, und entsprechend groß ist die Vorfreude. Um die schönste Zeit des Jahres unbeschwert genießen zu können, sollte vorausschauend geplant und auch an die Gesundheit gedacht werden – von der Reiseapotheke über möglicherweise erforderliche Reiseimpfungen bis hin zum Schutz vor Zecken. Denn Zecken, unter anderem Überträger von Borreliose-Bakterien und dem FSME-Virus, gibt es nicht nur in Deutschland.

Bei der Urlaubsplanung mit der Familie sollte einiges bedacht werden – auch das Thema Gesundheit.

FSME: in Europa weit verbreitet

Das FSME-(Frühsommer-Meningoenzephalitis-)Virus, das unter anderem zu dauerhaften Lähmungen, Schluck- und Sprechstörungen oder Atemschwäche führen kann, ist in Europa weit verbreitet. Zu denbetroffenen Ländern zählen unter anderem Schweden, die Schweiz, Österreich, Estland, Finnland, Kroatien, Lettland, Litauen, Polen, Russland, Slowakische Republik, Slowenien, Tschechische Republik, die Ukraine und Ungarn. Neuerdings werden auch in Asien FSME-Fälle gemeldet. In Deutschland ist FSME hingegen ein vorwiegend süddeutsches Phänomen.

 Schutz vor Zecken: gut gerüstet in den Urlaub

Für viele Urlauber gehört Sport im Freien während der erholsamen Tagen dazu. Anschließend sollte der Körper nach Zecken abgesucht werden.

Bei einer Reise in eines der betroffenen Risikogebiete, muss man dennoch nicht verzagen. Denn die richtige Vorsorge kann einen dabei unterstützen, sich den kleinen Parasiten und seine gefährlichen Mitbringsel vom Leib zu halten. Festes Schuhwerk und geschlossene Kleidung erschweren es der Zecke, direkt an ihrem vermeintlichen Opfer anzudocken. Insektenabweisende Mittel, die auf Haut und Kleidung aufgesprüht werden, können den Schutz vor den Spinnentieren zusätzlich erhöhen. Mit heller Kleidung, die das Auffinden der Zecken erleichtert, sowie dem Absuchen des eigenen Körpers nach einem Ausflug in die Natur bleibt der ungebetene Gast in der Regel nicht unerkannt und kann entfernt werden. Neben den genannten Vorbeugemaßnahmen kann zudem eine FSME-Impfung davor schützen, sich bei einem Zeckenstich mit FSME-Viren zu infizieren.

Kleiner Pikser, große Wirkung

Die FSME-Impfung bekommt man in der Regel beim Haus- oder Kinderarzt. Am besten startet man mit der Grundimmunisierung bereits im Winter, da zu dieser Zeit die Zeckengefahr am geringsten ist und man im darauf folgenden Frühjahr bereits einen guten Schutz besitzt. Grundsätzlich lässt sich aber eine Grundimmunisierung gegen FSME zu jedem beliebigen Zeitpunkt beginnen. Für einen mehrjährigen Impfs chutz vor FSME sind drei Impfungen nötig. Die ersten beiden erfolgen im Abstand von 1 bis 3 Monaten, die dritte – je nach Impfstoff – nach 5 bzw. 9 bis 12 Monaten. Danach ist eine erste Auffrischung nach 3 Jahren, anschließend je nach Alter und Impfstoff alle 3 bis 5 Jahre nötig, um den Impfschutz aufrechtzuerhalten. 

 

Der beste Zeitpunkt für die Grundimmunisierung bei FSME ist im Winter, aber auch kurzfristig kann ein FSME-Schutz aufgebaut werden.

Doch auch kurzfristig kann ein Impfschutz gegen FSME aufgebaut werden – hier kann der Arzt beraten. Die meisten deutschen Krankenkassen übernehmen zudem auch die Kosten für die Impfung bei Reisen in (ausländische) FSME-Risikogebiete. Eine Übersicht hierüber gibt das Centrum für Reisemedizin (CRM). Und mit der richtigen Vorsorge steht der ungebremsten Urlaubsvorfreude nichts mehr im Weg.