Zecken-Check an beliebten deutschen Badeorten: Die richtige Vorsorge ist auch 2023 wichtig

Zecken gibt es nicht nur im Wald. Bei der Aktion „Deutschland macht den Zecken-Check“ fanden Expert:innen jetzt an acht von zehn beliebten See- und Flussufern in der ganzen Republik Zecken.1 Mit je 18 gefundenen Blutsaugern auf 200 m2 sind das Isarufer (Flaucher) in München und die Grube Prinz von Hessen in Darmstadt Spitzenreiter der Untersuchung, dicht gefolgt vom Scharmützelsee in Brandenburg (12) und vom Berliner Müggelsee (11)2. Aus diesem Grund ist beim Sonnenbaden Vorsicht geboten, denn die Blutsauger können bei ihrem Stich Krankheitserreger wie die Viren der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen.

Der Diplom-Biologe Dr. Olaf Kahl auf Zeckensuche an See- und Flussufern

FSME ist nicht heilbar – durch Impfen kann man sich schützen

Bei einer Infektion mit dem FSME-Virus können sich die Hirnhäute und das Gehirn entzünden, was zu dauerhaften Schäden wie Lähmungen sowie Schluck- und Sprechstörungen führen kann. Die Erkrankung ist nicht mit Medikamenten heilbar und kann im schlimmsten Fall tödlich enden. Durch Impfen kann man sich jedoch schützen.

Die untersuchten Badeorte liegen allesamt in der Nähe eines vom Robert Koch-Institut (RKI) ausgewiesenen FSME-Risikogebiets. In diesen Gebieten ist das Risiko besonders hoch, nach einem Zeckenstich an Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) zu erkranken. Deshalb wird die FSME-Impfung von der Ständigen Impfkommission (STIKO) allen empfohlen, die innerhalb dieser Gebiete mit Zecken in Kontakt kommen können.

Wer kurzfristig einen Impfschutz, zum Beispiel für einen Urlaub oder einen Ausflug in ein FSME-Risikogebiet benötigt, kann ein schnelles Impfschema nutzen, bei dem innerhalb weniger Wochen ein Schutz aufgebaut werden kann.

Lassen Sie sich hierzu von Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt beraten.

Quellen

1 Untersuchungsbedingungen und methodisches Vorgehen der Untersuchung: Im Zeitraum vom 01.06.2023 bis zum 01.07.2023 wurden bundesweit 10 Badeseen und Flussufer im Auftrag der Pfizer Pharma GmbH untersucht. Beim Zeckenfang kam die klassische Flaggmethode zum Einsatz, bei der ein Flanelltuch über die bodennahe Vegetation oder die Laubstreu gezogen wird. Aktive Zecken krallen sich bei Kontakt an der Unterseite der Flagge fest und können dann gezählt und abgesammelt werden. Es wurden pro Badeort 20 Fahnenzüge à ca. 10 m² durchgeführt. Vorrangiges Ziel der Untersuchung war es in allen Fällen, an einem Badeort möglicherweise vorhandene Zecken aufzuspüren. Der Schwerpunkt der Zeckensuche lag bei den ersten Flaggenzügen auf Gebüschen, in denen die Bedingungen für das Vorkommen und Überleben von Zecken günstiger sind als auf freien, stärker sonnenexponierten Flächen. Darüber hinaus wurden an mehreren Badeorten stichprobenartig auch Wiesen- und Rasenflächen auf Zecken untersucht. Im Rahmen dieser Erhebung wurde lediglich die Anzahl der Zecken ausgewertet. Es wurde dabei nicht untersucht, ob die gefundenen Zecken mit Krankheitserregern wie dem FSME-Virus infiziert sind.

2 Ergebnisse der Untersuchung

Badeort (Stadt)

Zecken auf 200 m²

Badesee Plüderhausen (Stuttgart)

6

Flaucher Isarufer (München)

18

Eisbach (München)

2

Müggelsee (Berlin)

11

Scharmützelsee (LK Oder-Spree, Brandenburg)

12

Grube Prinz von Hessen (Darmstadt)

18

Rheinufer Rodenkirchen (Köln)

0

Niegripper Badesee (Magdeburg)

1

Kiesgrube Birkwitz-Pratzschwitz (Dresden)

4

Klingesee (Erfurt)

0