Der beste Schutz vor einer Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist die FSME-Impfung, denn Zecken können FSME-Viren direkt beim Stich übertragen, Daher beugt auch das schnelle Entfernen einer bereits saugenden Zecke einer Infektion nicht vor. Bei einer FSME-Erkrankung können sich die Hirnhäute und das zentrale Nervensystem entzünden, was u. a. zu dauerhaften Lähmungen führen kann. Wer sich impfen lassen sollte, wo das möglich ist und ob die Impfkosten erstattet werden, erfahren Sie hier.
Wieso ist Impfen der beste Schutz gegen eine Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)?
Derzeit ist FSME nicht mit Medikamenten heilbar. Die FSME-Impfung bietet daher die beste Vorsorge, um das Risiko einer Erkrankung nach einem Zeckenstich zu minimieren. Die FSME-Impfstoffe werden seit über 30 Jahren in Deutschland verwendet und sind in der Regel gut verträglich.
Sollte ich mich impfen lassen? (Checken Sie jetzt Ihr FSME-Risiko)
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen einen FSME-Impfschutz, die sich in FSME-Risikogebieten aufhalten oder dorthin reisen und dort möglichen Kontakt zu Zecken haben. Nahezu die Hälfte aller Stadt- und Landkreise in Deutschland gelten mittlerweile als FSME-Risikogebiet. Das betrifft auch viele innerdeutsche Reise- und Ausflugsziele. Wer täglich mit seinem Hund Gassi geht, sich regelmäßig mit Freunden im Park trifft oder abends ein Bier im Biergarten genießt, kann sich schon im “Zeckenrevier” aufhalten. Doch kein Grund zur Panik: Auch kurzfristig kann ein FSME-Impfschutz aufgebaut werden.
Informieren Sie sich hier, ob Ihr Wohnort oder Ihr nächstes Urlaubsziel in einem FSME-Risikogebiet liegt.
Wird die FSME-Impfung von der Krankenkasse übernommen?
Alle Personen, die in einem deutschen FSME-Risikogebiet wohnen oder planen, in ein Risikogebiet zu verreisen, haben bei den gesetzlichen Krankenkassen Anspruch auf Kostenübernahme der FSME-Impfung. Für Reisen in ausländische FSME-Risikogebiete werden die Kosten von vielen Krankenkassen erstattet.
Und wo kann ich geimpft werden?
Die FSME-Impfung bekommt man in der Regel beim Haus- oder Kinderarzt. Aber auch Fachärzt:innen wie Gynäkolog:innen impfen gegen FSME.
Lass dich von deinem Arzt bzw. deiner Ärztin zur FSME-Impfung beraten.
Die wichtigsten Informationen im Überblick
Für einen umfassenden Impfschutz vor FSME sind insgesamt drei Impfungen nötig. Die ersten beiden Impfungen erfolgen im Abstand von ein bis drei Monaten, die dritte – je nach Impfstoff – frühestens nach fünf und spätestens nach zwölf Monaten. Um bestmöglich vorzusorgen, sollte der Impfschutz dann alle drei bis fünf Jahre – je nach Impfstoff und Alter – aufgefrischt werden. Nach der dritten Impfung kann bei 99 Prozent der Geimpften mit einem vollständigen Schutz vor FSME gerechnet werden. Bereits nach 2 Impfungen besteht bei 98 Prozent ein Schutz, der allerdings nur etwa ein Jahr anhält. Auch kurzfristig kann ein Impfschutz gegen FSME aufgebaut werden – hier kann der Arzt bzw. die Ärztin beraten.
Der Krankheitsverlauf bei FSME ist häufig durch zwei Phasen gekennzeichnet: Nach zunächst grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, kann es in einer zweiten Erkrankungsphase zu einer Hirnhautentzündung (Meningitis) oder in Kombination mit einer Entzündung des Gehirns (Meningoenzephalitis) oder gar einer Beteiligung des Rückenmarks (Meningoenzephalomyelitis) kommen. Schwere Verläufe können dauerhafte gesundheitliche Folgen haben, wie Lähmungen, Schluck- und Sprechstörungen. Vereinzelt kann FSME sogar tödlich verlaufen.
Die FSME-Impfung ist für Kinder ab einem Jahr zugelassen und wird von der STIKO für alle Kinder empfohlen, die im FSME-Risikogebiet leben oder sich dort aufhalten und mit Zecken in Kontakt kommen können. Das Impfschema läuft bei Kindern genauso ab wie bei Erwachsenen. Gut zu wissen: Eltern können nicht nur ihre Sprösslinge, sondern auch sich selbst bei ihrem Kinderarzt bzw. ihrer Kinderärztin impfen lassen.
In der Regel ist die FSME-Impfung für Erwachsene und Kinder gut verträglich. Impfstoffe gehören zu den sichersten Arzneimitteln. Sie werden unter höchsten Sicherheits- und Hygienestandards hergestellt und unterliegen einer ständigen Kontrolle.
Wenn bereits andere Impfungen, wie zum Beispiel die COVID-19-Auffrischungsimpfung, geplant sind, muss laut STIKO-Empfehlung kein zeitlicher Abstand zwischen einer Impfung mit einem Totimpfstoff wie der FSME-Impfung und der COVID-19-Impfung eingehalten werden. Hierzu sollten sich Betroffene am besten von ihrem Arzt oder ihrer Ärztin beraten lassen.
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