Was haben Zecken und Weihnachtsgeschenke gemeinsam? Können Zecken eigentlich auch Zecken haben? Und schützt Knoblauch vor den Minivampiren? Wir haben für Sie sieben der kuriosesten Fakten aus der Zeckenwelt zusammengestellt.
Zecken gibt es auch in der Wüste – sogenannte Kamelzecken. Diese sind ausschließlich auf Kamelen und Dromedaren zu finden. Forscher aus Abu-Dhabi haben vor kurzem die Ausbreitung der Kamelzecke und der von ihr übertragenen Krankheiten wie Anaplasmose oder die Zeckenlähmung näher untersucht. Dabei stellten sie fest, dass rund fünf Prozent aller untersuchten Kamele an einer dieser Krankheiten litten.
Knoblauch ist ein bewährtes Mittel gegen Blutsauger – zumindest in Vampirfilmen. Doch was ist dran an dem Mythos? Schwedische Forscher haben die Auswirkungen regelmäßigen Knoblauchverzehrs auf das Risiko, gestochen zu werden, genauer untersucht. Das Ergebnis: Zecken mögen den Geruch von Knoblauch zwar tatsächlich nicht, besonders verlässlich schützt diese Methode allerdings nicht. Wer sich also vor Krankheiten wie FSME schützen will, sollte vorbeugen. Neben der richtigen Kleidung, dem Einsprühen mit Repellents und dem gründlichen Absuchen der Haut nach Zecken kann eine Impfung davor schützen, nach einem Zeckenstich an FSME zu erkranken. Diese rüstet den Körper mit Abwehrstoffen aus und trainiert das Immunsystem, sich aktiv gegen die Krankheitserreger zu wehren.
Auch wenn sie kurze Distanzen schnell überwinden kann: Eine Langstreckenläuferin ist die Zecke nicht. Deshalb lässt sie sich einfach tragen. Beliebte Transportmittel der Zecke sind Mäuse oder Rehe – es darf aber auch mal ein „Flugzeug“ in Form eines Vogels sein. So bewältigt die Zecke längere Reisestrecken. Da Zecken oft wilde Tiere als Transportmittel benutzen, können sie auf dem Rücken einer Maus – eine gute Schwimmerin – oder auf einem Vogel sogar tiefe Wassergräben einfach überwinden. Hinzu kommt, dass Zecken gar nicht ertrinken können. Ein tiefer Wassergraben nützt gegen Zecken im Garten also leider nichts.
Immer wieder beobachten interessierte Betroffene, dass sich zwei Zecken auf einmal festgebissen zu haben scheinen – die eine auf dem Rücken der anderen. Eine Zecke, die eine Zecke hat? Nein! Zecken saugen kein Blut von Artgenossen. Bei den beiden Zecken, die aneinanderhaften, handelt es sich um ein Männchen und ein Weibchen bei der Paarung. Während das Weibchen Blut saugt, klettert das kleinere Männchen auf ihre Unterseite und platziert mit seinen Mundwerkzeugen ein Spermapaket in die Geschlechtsöffnung des Weibchens.
Schöne Bescherung! Wenn am Weihnachtsabend nicht nur Geschenke, sondern auch plötzlich kleine, schwarze Spinnentiere unter dem Baum liegen, könnte es sich um Zecken handeln, die aus dem Weihnachtsbaum stammen. Bei Temperaturen unter sieben Grad verfallen Zecken zwar in Winterstarre – bei milder Witterung können sie aber in den unteren Zweigen der Tannenbäume sitzen. Und spätestens wenn die Tanne im Wohnzimmer zum Weihnachtsbaum wird, werden mögliche Zecken darin aktiv und lauern auf Beute.
Zecken sind echte Überlebenskünstler. Eine einzige Blutmahlzeit macht eine Zecke sehr lange satt. Im Labor konnten Zecken, die vorher Blut gesaugt hatten, bis zu zehn Jahre lang ohne weitere Nahrung überleben. In freier Natur lebt der Gemeine Holzbock nur drei bis fünf Jahre.
Erwachsene Zeckenweibchen können bei einer einzigen Mahlzeit so viel Blut aufnehmen, dass sich ihr Körpergewicht auf das 100- bis 200-Fache erhöht. Zum Vergleich: Wenn ein Mensch das schaffen wollte, müsste er so lange essen, bis er ungefähr so viel wie ein Lastwagen wiegt.
Einen Tauchgang in der Waschmaschine überstehen Zecken bei bis zu 40 Grad Celsius unbeschadet. Es hilft also nichts, sie einfach mitzuwaschen.
Darüber, dass der Mensch bereits 2,8 Millionen Jahre, der Vogel 160 Millionen Jahre und das Krokodil 230 Millionen Jahre auf der Erde leben, kann die Zecke nur müde lächeln. Sie existiert bereits seit 350 Millionen Jahren.