Wer seinen Hund vor Zecken schützen will, kann auf verschiedene Maßnahmen zurückgreifen. Die einfachste Methode: den Vierbeiner nach jedem Aufenthalt im Freien nach Zecken absuchen und im Fell krabbelnde Zecken gleich entfernen. Sollte eine Zecke bereits zugestochen haben, kann man sie mit Hilfe einer Pinzette, Zeckenzange oder Zeckenkarte entfernen. Die meisten Erreger, die für Haustiere gefährlich sind, werden erst übertragen, wenn die Zecke länger als zwölf Stunden saugt. Kontakt-Antiparasitika, sogenannte Spot-on-Präparate, können Hunde und andere Haustiere vor Zeckenstichen schützen. Für Hunde gibt es auch eine Borreliose-Impfung.
Borreliose-Impfung für Hunde
Im Gegensatz zum Menschen können Hunde gegen Borreliose geimpft werden. Das Prinzip des Impfschutzes: Der geimpfte Hund bildet Abwehrstoffe, auch Antikörper genannt. Wird ein geimpfter Hund von einer mit Borrelien infizierten Zecke gestochen, werden die Bakterien von den Antikörpern unschädlich gemacht.
Die Ständige Impfkommission für Tiere (StIKo Vet.) empfiehlt die Impfung für alle Hunde, die einem Infektionsrisiko ausgesetzt sind. Zusätzlich zum Absuchen nach Zecken und zum Einsatz von Antiparasitika bildet sie einen Teil des Borreliose-Schutzes. Auch vor dem Urlaub in zeckenbelasteten Regionen empfiehlt sich eine Impfung gegen Borreliose.
In Deutschland sind verschiedene Impfstoffe gegen Borreliose erhältlich. Wichtig ist dabei vor allem ein wirksamer Schutz vor der Bakterienart Borrelia burgdorferi, für welche eine krank machende Wirkung beim Hund bereits nachgewiesen wurde. Einzelne Fallberichte erkrankter Hunde lassen darauf schließen, dass auch zwei weitere weit verbreitete Arten (Borrelia garinii und Borrelia afzelii) ein Gefahrenpotenzial für den Hund haben. Mit der Borreliose-Impfung ist inzwischen ein Schutz vor allen drei relevanten Arten – und damit rund 90 Prozent der Borrelien in Deutschland – möglich.
Bereits ab einem Alter von zwölf Wochen kann der Hund gegen Borreliose geimpft werden. Eine zweite Impfung im Abstand von drei bis fünf Wochen schließt die sogenannte Grundimmunisierung ab. Wird diese im Frühjahr durchgeführt, sollte vier bis sechs Monate später eine erste Auffrischimpfung (Herbstimpfung) erfolgen. Wiederum vier bis sechs Monate später erfolgt eine zweite Auffrischimpfung. Jährliche Wiederholungsimpfungen erhalten den Impfschutz. Diese sollten vor Beginn der nächsten Zeckensaison durchgeführt werden. So ist der Hund gut geschützt.
Zeckenabwehr durch Antiparasitika
Eine wichtige Maßnahme zum Schutz vor Zecken und Flöhen bieten sogenannte Kontakt-Antiparasitika. Das sind chemische Substanzen, die die Übertragung der Erreger durch das Abtöten der Blutsauger auf der Haut der Tiere verhindern sollen. Zecken können sich zwar weiterhin am Tier festhalten und eine Zeit lang im Fell herumkrabbeln, sterben aber spätestens beim Blutsaugen ab. Das Risiko der Erregerübertragung wird so deutlich vermindert. Während der Mensch mit Sprays und Lotionen Zecken fernzuhalten versucht, kommen bei Hunden und Katzen vor allem Spot-on-Präparate und spezielle Halsbänder mit unterschiedlichen Wirkstoffen zum Einsatz. Präparate mit dem Wirkstoff Permethrin sind für Hunde geeignet, für Katzen allerdings nicht. Für sie ist dieser Wirkstoff sehr giftig. Daher sollte vor dem Einsatz solcher Antiparasitika immer der Rat des Tierarztes eingeholt werden.
Spot-on-Präparate werden den Tieren auf die Haut im Nackenbereich getropft. Das verhindert, dass sie vom Tier selbst abgeleckt werden. Von dort verteilen sie sich über die Talgdrüsen der oberen Hautschichten. Der Schutzeffekt bleibt über mehrere Wochen bestehen, sollte aber entsprechend den Anwendungshinweisen des jeweiligen Präparats regelmäßig aufgefrischt werden.
Auch spezielle Zeckenschutz-Halsbänder, die Gifte gegen die Spinnentiere enthalten, wirken kontinuierlich über längere Zeit. Der Hund kann diese zusätzlich zum herkömmlichen Halsband tragen. Um die dauerhafte Wirksamkeit der Präparate zu gewährleisten, kann es nötig sein, das jeweilige Halsband vor dem Baden abzunehmen.
Halten Sie mit Ihrem Tierarzt Rücksprache, welches Präparat für Ihr Haustier am besten geeignet ist! Nicht jedes Tier verträgt jedes Mittel gleichermaßen.
Hausmittel gegen Zecken
Experten und Verbrauchermagazine raten von Hausmitteln wie Kokosöl, Knoblauch, Leinöl, Schwarzkümmelöl oder Zitronella in der Regel ab, da ihre Wirkung nicht bewiesen ist. Darüber hinaus könnten sie Hundebesitzer zu einem Gefühl trügerischer Sicherheit verleiten – und damit zu leichtsinnigerem Verhalten.
Verhaltenstipps
Suchen Sie Ihr Haustier nach jedem Spaziergang im Grünen nach Zecken ab. Nicht jeder Erreger gelangt direkt nach dem Zeckenstich ins Blut des Tieres. Zum Beispiel dauert die Übertragung von Borrelien oder Anaplasmen in der Regel zwölf bis 24 Stunden, da sich die Erreger im Mitteldarm der Zecke befinden und während des Saugaktes der Zecke zuerst in die Speicheldrüsen einwandern müssen, um von da aus in den Wirtsorganismus zu gelangen.
Doch auch den eigenen Schutz sollten Hundehalter nicht vergessen. Man sollte möglichst lange Kleidung und festes Schuhwerk tragen und sich anschließend gründlich nach Zecken absuchen. Für Menschen sind in unseren Breiten die von Zecken übertragenen Borreliose-Bakterien und die FSME-Viren besonders gefährlich. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die FSME-Impfung allen Menschen in FSME-Risikogebieten, die mit Zecken in Kontakt kommen können. Da Zecken das FSME-Virus jedoch in ganz Deutschland übertragen können, ist Zeckenvorsorge bundesweit wichtig.