Zecken gibt es in ganz Deutschland. Kommt es zu einem Stich von Mensch oder Tier, besteht das Risiko, dass die Zecke beim Blutsaugen verschiedene Krankheitserreger, wie z. B. FSME-Viren, überträgt. FSME ist die Abkürzung für Frühsommer-Meningoenzephalitis, eine Erkrankung der Hirnhäute und des zentralen Nervensystems. Treten nach einem Zeckenstich (umgangssprachlich „Zeckenbiss“) Symptome wie Fieber oder starke Kopfschmerzen auf, kann man testen, ob die Zecke das FSME-Virus oder andere Erreger, zum Beispiel Borreliose-Bakterien, übertragen hat.
Zecken: Möglichkeiten, auf FSME zu testen
Ein Zeckenstich birgt immer das Risiko für Infektionen. Die meisten Betroffenen wünschen sich nach einem Zeckenstich möglichst schnell die Information darüber, ob die Zecke Krankheitserreger, wie FSME-Viren oder Borreliose-Bakterien, übertragen hat. Einen FSME-Schnelltest zu Beginn der Infektion – analog zu COVID-19 – gibt es jedoch noch nicht. Treten nach einem Zeckenstich Symptome wie Fieber oder Abgeschlagenheit auf, besteht das Risiko, dass die Zecke zum Beispiel FSME-Erreger übertragen hat. In der Arztpraxis kann dann ein PCR-Test oder ein Antikörper-Test zur FSME-Diagnose erfolgen.
FSME: PCR-Test im Labor
In Absprache mit einem Arzt oder einer Ärztin gibt es die Möglichkeit, nach dem Stich einer Zecke einen FSME-PCR-Test durchzuführen. Bei diesem Labor-Test kann das Erbgut des FSME-Virus u. a. im Blut oder in der Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit nachgewiesen werden. Allerdings ist dieser Test nur in der ersten Krankheitsphase möglich, etwa sieben Tage nach dem Zeckenstich.
Test auf FSME-Antikörper
Für eine korrekte FSME-Diagnose kommt daher vor allem der Antikörper-Test zum Einsatz. Dazu wird das Blut oder die Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit auf FSME-virusspezifische Antikörper untersucht.
Zecke auf FSME testen lassen: Ist das möglich?
Auch die Zecke selbst kann man auf FSME testen lassen, um das eigene FSME-Risiko einschätzen zu können. Dazu kann der Blutsauger nach behutsamer Entfernung aus der Haut per Post an entsprechende Labore in ganz Deutschland geschickt werden. Mithilfe eines FSME-Tests im Labor kann dann festgestellt werden, ob die Zecke mit einem Erreger infiziert ist. Ein positiver Befund ist jedoch noch kein Nachweis einer möglichen Infektion der betroffenen Person. Daher sollte man bei Verdacht auf eine Infektion immer ärztlichen Rat einholen.
FSME-Risiko: gefährliche Erkrankung nach Zeckenstich

Zecken können verschiedene Krankheitserreger übertragen, in Deutschland zum Beispiel die gefährlichen FSME-Viren und Borreliose-Bakterien. Bei einer FSME-Infektion können sich die Hirnhäute und das Gehirn entzünden. Die Erkrankung selbst ist nicht mit Medikamenten heilbar, es können lediglich die Symptome behandelt werden. Erste Anzeichen einer FSME werden häufig mit denen einer Grippe verwechselt. Daher ist es wichtig, nach einem Zeckenstich genau auf Krankheitserscheinungen zu achten und diese gegebenenfalls mit seiner Hausärztin bzw. seinem Hausarzt abzuklären.
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Entdeckt man eine Zecke am Körper, sollte sie umgehend entfernt werden. Denn je länger die Zecke Blut saugt, desto höher ist das Risiko einer Erregerübertragung. Anders als Borrelien können FSME-Viren nicht erst nach einigen Stunden, sondern schon unmittelbar beim Stich übertragen werden. Bei einer FSME-Erkrankung können sich die Hirnhäute und das Gehirn entzünden. Dabei können grippeähnliche Symptome, wie z. B. Fieber oder Gelenkschmerzen, auftreten. Sind Gehirn und Rückenmark betroffen, kann es zu schweren Verläufen mit bleibenden Schäden, wie z. B. Lähmungen, kommen. Vereinzelt verläuft FSME sogar tödlich. Da die Erkrankung derzeit noch nicht mit Medikamenten heilbar ist, bietet die FSME-Impfung den bestmöglichen Schutz.
Bester Schutz vor FSME: die Impfung
Durch Impfen kann man sich vor FSME schützen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die FSME-Impfung allen, die in den FSME-Risikogebieten wohnen oder einen Aufenthalt dort planen und vor Ort mit Zecken in Berührung kommen können. Zum Beispiel beim Ausflug ins Grüne, beim Spaziergang mit dem Hund oder bei einer Fahrradtour durch Wald und Wiesen. Deutschlandweit sind mittlerweile mehr als 40 Prozent aller Stadt- und Landkreise vom Robert Koch-Institut (RKI) als FSME-Risikogebiete ausgewiesen.
Für den vollständigen FSME-Impfschutz sind drei Impfungen nötig. Anschließend sollte man den Impfschutz alle 3 bis 5 Jahre auffrischen lassen (je nach Impfstoff und Alter). Wer kurzfristig einen Impfschutz benötigt, kann ein schnelles Impfschema nutzen, mit dem innerhalb weniger Wochen ein Impfschutz für die aktuelle Zeckensaison aufgebaut werden kann.
Wohnt man in einem deutschen FSME-Risikogebiet oder plant eine Reise bzw. einen Ausflug dorthin, werden die Kosten für die FSME-Impfung von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Viele Krankenkassen übernehmen zudem ebenfalls die Impfkosten, wenn man eine Reise in außerdeutsche FSME-Risikogebiete plant.
Tipp: Der nächste Arzttermin ist die ideale Möglichkeit, um deinen Impfstatus überprüfen oder dich zur FSME-Impfung beraten zu lassen. Sprich deinen Hausarzt bzw. deine Hausärztin auf die FSME-Impfung an!