Hautveränderung nach einem Zeckenstich (umgangssprachlich “Zeckenbiss”)

Wieso kommt es zu einer Veränderung der betroffenen Hautpartie? Was kann ich dagegen tun? Zwei von vielen Fragen, die sich Betroffene nach einem Zeckenstich stellen. Eine Hautveränderung kann auf eine Lyme-Borreliose hindeuten. Die Erkrankung verläuft häufig in drei Stadien, in denen sich auch die Haut verändern kann. Wichtig: Bereits bei ersten Symptomen sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.

Eine Hautveränderung nach einem Zeckenstich kann auf eine Infektion hindeuten. (© shishiga - stock.adobe.com)

Nach dem Zeckenstich: Wieso kommt es zu einer Hautveränderung?

Nach einem Zeckenstich (umgangssprachlich „Zeckenbiss”) sollte die Zecke möglichst schnell und behutsam entfernt werden. Doch auch wenn man rasch handelt, besteht die Gefahr, dass die Zecke bereits Krankheitserreger übertragen hat. Das können unter anderem die Viren der Frühsommer-Meningoenzephalitis (kurz FSME) sein.

Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)

Zecken können bei einem Stich FSME-Viren sofort übertragen. Nach zunächst grippeähnlichen Symptomen können sich im weiteren Krankheitsverlauf das Gehirn und die Hirnhäute entzünden. Langzeitschäden wie Lähmungen können bestehen bleiben. Vereinzelt läuft eine FSME sogar tödlich. Die gute Nachricht: Es gibt eine Impfung gegen FSME. Mit dieser Vorsorgemaßnahme kann das Risiko für eine Erkrankung nach einem Zeckenstich verringert werden.

Die Wanderröte: Ein typisches Anzeichen für eine Borreliose.

Borreliose

Neben FSME-Viren können bei einem Zeckenstich auch Borrelien (Borreliose-Bakterien) in die Blutlaufbahn gelangen und eine Lyme-Borreliose auslösen. Eine Hautveränderung nach einem Zeckenstich ist ein häufiges Symptom dieser Infektionskrankheit. Meist kommt es zu der sogenannten „Wanderröte“, einer ringförmigen Rötung rund um die Einstichstelle.

In der Regel verläuft die Borreliose in drei Stadien, wobei auch einzelne Stadien übersprungen werden können.

Stadium 1:
Frühstadium (Tage bis Wochen)

  • Wanderröte mit oder ohne Allgemeinsymptome (wie Fieber oder Kopfschmerzen)

Stadium 2:
Frühes disseminiertes Stadium (Wochen bis Monate)

  • Frühe Neuborreliose (Entzündung der Hirnhäute und der Nervenwurzeln), Leitsymptom: brennende Nervenwurzelschmerzen
  • Selten sind Lähmungen oder Entzündungen des Herzens (Karditis).

Stadium 3:
Spätstadium (Monate bis Jahre)

Organe werden befallen (Organmanifestationen):

  • Gelenkbeteiligung (chronische Arthritis)
  • Verstärkung bisheriger Symptome
  • chronische Entzündungen
  • Haut an den Füßen und Händen wird bläulich, sehr dünn und sensibel („Zigarettenpapierhaut“).

 

Hautveränderung nach Zeckenstich: Was hilft?

Nach einem Zeckenstich sollte die Einstichstelle genau beobachtet werden. Kommt es hier zu einer Rötung, die über Wochen nicht zurückgeht oder sich weiter ausbreitet, sollte ein Arzt bzw. eine Ärztin aufgesucht werden. Gleiches gilt, wenn die Einstichstelle stark anschwillt, schmerzt, heiß wird und pocht oder Symptome wie Müdigkeit, Fieber oder Kopfschmerzen auftreten. Es kann mitunter mehr als drei Wochen dauern, bis sich Symptome nach einem Zeckenstich bemerkbar machen. Ist man sich unsicher, kann in der Arztpraxis geprüft werden, ob der Körper mit Borrelien infiziert ist.

Liegt eine Borreliose vor, wird in der Regel eine antibiotische Therapie eingeleitet. Hier gilt: je früher der Besuch beim Hausarzt bzw. der Hausärztin, desto besser! Denn wird eine Lyme-Borreliose nicht rechtzeitig diagnostiziert, kann sie chronische Gelenkentzündungen und Herzprobleme verursachen.

Die richtige Vorsorge: So kannst du Zeckenstiche vermeiden.

Neben Borrelien können Zecken auch die Erreger anderer Krankheiten übertragen. Um gar nicht erst von einer Zecke gestochen zu werden, können verschiedene Vorsorgemaßnahmen ergriffen werden:

  • helle, lange Kleidung tragen
  • Zeckenabweisende Mittel benutzen
  • nach dem Aufenthalt im Grünen den Körper gründlich absuchen

Gegen die Lyme-Borreliose, auf die eine Hautveränderung nach einem Zeckenstich häufig hindeutet, gibt es derzeit noch keine Impfung. Anders als bei FSME: Hier kann man sich durch Impfen schützen. Die STIKO empfiehlt die FSME-Impfung all jenen, die in einem FSME-Risikogebiet leben oder einen Urlaub dort planen und mit Zecken in Kontakt kommen können. Das kann etwa bei der Gartenarbeit oder einer Gassi-Runde mit dem Hund der Fall sein. Vereinbare jetzt einen Termin in der Hausarztpraxis und lass dich zur FSME-Impfung beraten!

Termin buchen