Roter Fleck nach dem Zeckenstich (umgangssprachlich “Zeckenbiss”)

Nach einem Zeckenstich kann es jucken, schmerzen und es kann ein roter Fleck auf der Haut erscheinen. Dabei handelt es sich entweder um eine normale Hautreaktion oder die Rötung ist ein Symptom einer durch einen Zeckenstich ausgelösten Infektionskrankheit.

Ein roter Fleck nach einem Zeckenstich ist nicht zu unterschätzen.

Zeckenstich: Erste Hilfe vor und nach der Rötung

Wer eine saugende Zecke entdeckt, sollte diese schnellstmöglich entfernen. Zeckenpinzette, Zeckenkarte oder Zeckenlasso – alle drei Werkzeuge eignen sich als Hilfsmittel für die Zeckenentfernung. Alternativ kann die Zecke auch mit zwei Fingern hautnah gegriffen und vorsichtig herausgezogen werden. Wichtig: die Zecke nicht drehen oder zerdrücken!

Auch wenn die Zecke erfolgreich entfernt wurde, kann sich ein roter Fleck bilden. Zunächst hilft es, eine gekühlte und eingewickelte Kältekompresse auf die entsprechende Stelle zu legen. Kühlende Mittel lindern Schmerzen, Juckreiz und Schwellungen bei einer Rötung. Durch die Kälte verengen sich die Blutgefäße, Schwellungen gehen zurück und auch die Schmerzen lassen nach.

Wann ist eine Arztpraxis aufzusuchen?

Es wird empfohlen, den roten Fleck um die Einstichstelle der Zecke genau zu beobachten. Ähnlich harmlos wie bei einem Mückenstich kann die Rötung direkt an der Einstichstelle innerhalb weniger Tage wieder verschwinden. Ist die Rötung allerdings ringförmig mit einer zentralen, blassen Stelle oder breitet sie sich aus, liegt womöglich eine Wanderröte vor. In diesem Fall sollte ein Arzt bzw. eine Ärztin aufgesucht werden. Bei einer Wanderröte kann es zudem zu folgenden Begleitsymptomen kommen:

  • Gliederschmerzen
  • Gelenkschmerzen
  • Fieber
  • Muskelschwäche

Welche Krankheitserreger können Zecken übertragen?

Sind Zecken mit Krankheitserregern infiziert, können sie dem Menschen gefährlich werden. Stechen sie zu, können die Erreger aus den Speicheldrüsen oder dem Darm der Zecke durch den Stechapparat in den Körper des Wirts gelangen. In Deutschland sind das allen voran die Viren der Frühsommer-Meningoenzephalitis (kurz FSME) sowie Borrelien (Borreliose-Bakterien). Doch die Blutsauger können auch weitere Krankheitserreger beherbergen.

Wanderröte als Anzeichen für Borreliose

Borrelien sind Bakterien, die zu einer Lyme-Borreliose führen können. Diese äußert sich nach einem Zeckenstich (umgangssprachlich “Zeckenbiss” genannt) häufig in Form eines roten Flecks bzw. einer ringförmigen Hautrötung um die betroffene Stelle. Nach einem Zeckenstich kann es bis zu 30 Tage dauern, bis die sogenannte “Wanderröte“ sichtbar wird.

Behandlung: Abhängig vom Stadium und den Symptomen der Erkrankung werden in der Regel Antibiotika in Form von Tabletten, Saft oder einer Infusion verschrieben. Die Behandlung dauert in der Regel zwischen 10 und 30 Tagen. Hierbei sollte man beachten:

  • Je früher der Arztbesuch erfolgt, desto besser. Schwere Krankheitsverläufe können dadurch rechtzeitig verhindert werden.
  • Antibiotika sollten nur in Abstimmung mit und nach Empfehlung eines Arztes oder einer Ärztin eingenommen werden.

Fleckfieber nach Stich einer infizierten Zecke

Bei einer Rötung nach einem Zeckenstich kann es auch zu einer Rickettsiose, der Infektion mit Rickettsien gekommen sein. Diese Bakterienart kann von der Zecke auf den Menschen übertragen werden und Fleckfieber auslösen. Beim Menschen kann Fleckfieber zu einem Hautausschlag in Form von roten Flecken, hohes Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und extreme Gelenkschmerzen führen. In diesem Fall ist ein Arztbesuch ratsam.

Behandlung: Auch hier werden in der Regel Antibiotika verschrieben, um einen schweren Krankheitsverlauf zu vermeiden. Im Einzelfall wird die Behandlung von Fleckfieber mit anderen Maßnahmen, wie beispielsweise zur Schmerzlinderung oder Fiebersenkung, begleitet.

FSME nicht ursächlich behandelbar, Impfen schützt

Anders als bei der Lyme-Borreliose oder bei Rickettsiosen ist FSME nicht mit Medikamenten heilbar. Folgen einer FSME können dauerhafte Schäden wie Lähmungen, Schluck- und Sprechstörungen sein, die Betroffene ans Bett oder den Rollstuhl fesseln. In schweren Fällen kann FSME sogar tödlich ausgehen. Durch Impfen kann man sich jedoch schützen. Für Fragen rund um die Impfung steht dir dein Hausarzt bzw. deine Hausärztin zur Verfügung. Jetzt Beratungsgespräch für die FSME-Impfung vereinbaren!

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