Eltern und Kinder zieht es regelmäßig auf den Spielplatz. Die Ergebnisse einer bundesweiten, nicht repräsentativen Erhebung1 haben nun gezeigt, dass sich auch Zecken auf Spielplätzen in der ganzen Bundesrepublik wohlfühlen. Da die Blutsauger gefährliche Krankheitserreger übertragen können, wie z. B. die Viren der Frühsommer-Meningoenzephalitis (kurz FSME), sollten Eltern und Kinder vorsorgen. Gegen FSME kann man sich durch Impfen schützen.
Zecken kommen auch auf Spielplätzen vor
Spitzenreiter beim Zecken-Check auf dem Spielplatz sind die norddeutschen Bundesländer Hamburg (48 Zecken auf 120 m2), Schleswig-Holstein (16 Zecken auf 120 m2) und Niedersachsen (8 Zecken auf 120 m2). In den süddeutschen Bundesländern wurden bis auf in Rheinland-Pfalz (13 Zecken auf 120 m2) nur wenige Zecken gefangen.
Entspannter Tag auf dem Spielplatz mit der richtigen Vorsorge
Impfen ist der beste Schutz vor einer FSME-Erkrankung. Das schnelle Entfernen der Zecke beugt einer Infektion nicht vor, da die FSME-Viren beim Stich einer infizierten Zecke sofort übertragen werden. In den Stadtstaaten Hamburg und Bremen, wo auf den untersuchten Spielplätzen jeweils Zecken gefunden wurden, besteht kein höheres Risiko, sich bei einem Zeckenstich mit dem FSME-Virus anzustecken; auch sind dem Robert Koch-Institut noch keine FSME-Fälle von dort gemeldet worden. Da Zecken auch andere Erreger übertragen können, sollte man Zeckenstiche bestenfalls vermeiden. Um den kleinen Blutsaugern den Zugang zur Haut zu erschweren, empfiehlt sich das Tragen von langer Kleidung und festem Schuhwerk. Das Einsprühen mit Anti-Zeckenspray hält die kleinen Spinnentiere für einige Stunden auf Abstand. Außerdem sollte man seinen eigenen Körper und den seiner Kinder nach jedem Aufenthalt im Grünen gründlich nach Zecken absuchen. Diese Empfehlung gilt bundesweit, denn: Zecken gibt es in ganz Deutschland.
Ergebnisse im Detail
Bundesland |
Zecken auf 120 m² |
NRW |
1 |
Mecklenburg-Vorpommern |
1 |
Schleswig-Holstein |
16 |
Brandenburg |
2 |
Baden-Württemberg |
0 |
Sachsen-Anhalt |
0 |
Hamburg |
48 |
Hessen |
0 |
Sachsen |
0 |
Niedersachsen |
8 |
Rheinland-Pfalz |
13 |
Thüringen |
0 |
Saarland |
1 |
Bayern |
0 |
Berlin |
0 |
Bremen |
13 |
1 Untersuchungsbedingungen und methodisches Vorgehen der Spielplatzerhebung:
Im Zeitraum vom 13.04.2021 bis zum 03.06.2021 wurden bundesweit 16 Spielplätze – pro Bundesland je ein Spielplätze – untersucht. Zum Einsatz kam beim Zeckenfang die klassische Flaggmethode, bei der ein Flanelltuch über die bodennahe Vegetation oder die Laubstreu gezogen wird. Aktive Zecken krallen sich bei Kontakt an der Unterseite der Flagge fest und können dann gezählt und abgesammelt werden. Innerhalb der Spielplätze wurden je 20 m2, und außerhalb der Spielplätze (max. 20 m entfernt von einem Spielplatz) wurden je 100 m2 mit der Flaggmethode nach aktiven Zecken abgesucht. Im Rahmen dieser Erhebung wurde lediglich die Anzahl der Zecken ausgewertet. Es wurde nicht untersucht, ob die gefundenen Zecken mit Krankheitserregern wie dem FSME-Virus oder Borrelien infiziert waren.