Nach einem Zeckenstich fragen sich viele, wann der Gang zum Arzt bzw. der Ärztin notwendig ist. An sich ist der Stich kein Grund zur Panik. Was man jedoch nicht unterschätzen sollte: Zecken können gefährliche Krankheitserreger, wie die Viren der Frühsommer-Meningoenzephalitis (kurz FSME) oder Borrelien (Borreliose-Bakterien) übertragen. Treten nach dem Stich einer Zecke Krankheitssymptome, wie zum Beispiel Fieber oder Abgeschlagenheit auf, sollte man umgehend zum Arzt bzw. zur Ärztin gehen. Auch eine Rötung um die Einstichstelle herum sollte man beobachten und bei längerer Dauer oder ringförmiger Ausbreitung ärztlich abklären lassen.
Muss ich auch nach der Zeckenentfernung zum Arzt?
Die Zecke hat zugestochen – sobald man sie auf der Haut entdeckt, ist eine schnelle Reaktion gefragt. Um den Blutsauger richtig zu entfernen, ist auf Folgendes zu achten:
- Zecke möglichst hautnah greifen
- Vorsichtig und kontrolliert herausziehen
- Zecke nicht drehen oder zerdrücken
Von Zeckenkarte bis hin zu den eigenen Fingern gibt es verschiedene Möglichkeiten die Zecke selbst zu entfernen. Achtung: Wenn die Zecke nicht richtig entfernt werden konnte oder sich an einer unzugänglichen Körperstelle befindet, sollte ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden. Da die Blutsauger aber auch Krankheitserreger übertragen können, ist es wichtig, die Einstichstelle zu beobachten und beim Unwohlsein einen Arzt bzw. eine Ärztin aufzusuchen. Ein Besuch beim Arzt bzw. bei der Ärztin kann zum Beispiel in folgenden Situationen ratsam sein:
- Die Einstichstelle hat sich entzündet, weil Überreste der Zecke feststecken
- Der Zeckenbiss hinterlässt eine Rötung
- Es treten Beschwerden wie zum Beispiel Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen oder Fieber auf
Zeckenstich: Welcher Arzt hilft weiter?
In diesen Fällen ist dein Hausarzt bzw. deine Hausärztin die erste Ansprechperson. In der Praxis können jegliche Fragen und Unsicherheiten geklärt und erste Behandlungsmaßnahmen getroffen werden.
Tipp: Du möchtest wissen, welcher Arzt bzw. Ärztin in deiner Nähe verfügbar ist?
Warum ist der Gang zum Arzt mit einem Zeckenstich entscheidend?
Durch einen Zeckenstich (umgangssprachlich “Zeckenbiss”) können verschiedene Krankheitserreger in den Körper gelangen. Zu den Erregern gehören Borrelien (Borreliose-Bakterien), die sich in der Blutlaufbahn ausbreiten und Organe wie das Nervensystem oder das Herz befallen können. Man spricht dann von einer Lyme-Borreliose.
Eine Rötung um die Einstichstelle sollte genau beobachtet werden. Handelt es sich um eine normale Entzündungsreaktion, klingt die Rötung nach einigen Tagen wieder ab. Ist die Rötung allerdings ringförmig und breitet sich aus, kann die Erscheinung ein mögliches Anzeichen für Borreliose sein und sollte vom Arzt bzw. einer Ärztin untersucht werden. Im Fachjargon wird dieser rote Kreis auch „Wanderröte“ genannt und kann bis zu 30 Tage nach einem Zeckenstich auftreten. Die gute Nachricht: Eine Lyme-Borreliose kann, sofern sie rechtzeitig erkannt wird, mit Antibiotika behandelt werden.
Tipp: FSME ist nicht mit Medikamenten heilbar. Um sich vor FSME zu schützen, ist die FSME-Impfung die beste Vorsorgemaßnahme. Lass dich daher beim nächsten Besuch in deiner Hausarztpraxis zur FSME-Impfung beraten!
Schwangerschaft: Wann muss ich nach einem Zeckenstich zum Arzt?
Generell gilt, dass Frauen in der Schwangerschaft besonders vorsichtig sein sollten. Je früher der Kontakt zum Arzt oder zur Ärztin bei Unsicherheiten gesucht wird, umso schneller können Vorsorgemaßnahmen getroffen werden.
Klingt verrückt, ist aber wahr: Gemäß des Robert Koch-Instituts (RKI) kann die FSME-Infektion einer schwangeren Frau auf ihr ungeborenes Kind übertragen werden. Bisher gibt es keine gemeldeten Fälle, weshalb die Folgen für das ungeborene Kind nicht einzuschätzen sind. Das RKI empfiehlt dahingehend, sich bereits vor der Schwangerschaft ärztlich beraten und, wenn empfohlen, gegen FSME impfen zu lassen. Auch die Übertragung von Borrelien ist während der Schwangerschaft möglich. Sobald der Verdacht auf eine Borreliose-Infektion besteht, kann auch bei einer schwangeren Person eine Antibiotikatherapie eingeleitet werden.