Der Zeckenstich (umgangssprachlich „Zeckenbiss“) juckt: Ist das normal?

Es kann ablenken und irritieren – ein Juckreiz ist eigentlich immer unangenehm. Nach einem Zeckenstich kann die Einstichstelle zu jucken beginnen. Der Juckreiz geht meist nach einigen Tagen wieder zurück. Ist dies nicht der Fall, kann ein Arztbesuch sinnvoll sein. Das gilt vor allem, wenn der Juckreiz stärker wird, lange andauert oder nach einiger Zeit wieder auftritt.

Meist ist es eine normale Reaktion, wenn der Stich einer Zecke juckt. (© Andrey Popov - stock.adobe.com)

Indiz für einen Zeckenstich: Juckreiz

Oftmals ist ein Juckreiz das erste Anzeichen, um einen bisher unerkannten Zeckenstich (umgangssprachlich „Zeckenbiss”) zu entdecken. Die saugende Zecke sollte dann vorsichtig und kontrolliert entfernt werden. Doch auch nach dem Entfernen kann der Zeckenstich noch jucken.

Der Zeckenstich juckt: Was ist zu tun?

Wenn der Stich einer Zecke juckt, kann im ersten Schritt ein kühlendes Hausmittel, wie z. B. eine Kältekompresse, auf die betroffene Hautregion gelegt werden. Dadurch werden die Nervenenden betäubt und der Juckreiz wird gelindert. Ob Hausmittel, wie z. B. Kokosöl oder Essig, gegen den Juckreiz helfen, ist wissenschaftlich nicht belegt. Jucken Zeckenstiche dauerhaft oder ist der Juckreiz sehr intensiv, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Bei Bedarf wird eine Salbe oder Creme verschrieben. Auch wenn es schwerfällt, sollte die Einstichstelle nicht aufgekratzt werden. So wird vermieden, dass weitere Keime und Bakterien in die Wunde gelangen.

Häufig wird der Juckreiz durch eine gerötete Hautpartie begleitet. Es kann aber auch vorkommen, dass der Körper eine allergische Reaktion in Gang setzt.

Gerötete Hautpartie

Nach einem Zeckenstich (umgangssprachlich „Zeckenbiss“) kann eine Rötung an der Einstichstelle entstehen. Hierbei handelt es sich um eine natürliche Immunreaktion des Körpers auf den Zeckenstich. Achtung: Diese Rötung sollte nicht mit der meist ringförmig um den Zeckenstich auftretenden Wanderröte verwechselt werden, die ein Hinweis auf eine Lyme-Borreliose ist.

Zecken lauern meist in Büschen, im Unterholz und auf Wiesen.

Gut zu wissen: Zecken können Krankheitserreger übertragen.

Weltweit können Zecken beim Blutsaugen mehr als 50 Krankheitserreger übertragen. Dazu gehören die Viren der Frühsommer-Meningoenzephalitis (kurz FSME) sowie Borrelien, die Erreger der Lyme-Borreliose. Grippeähnliche Symptome nach einem Zeckenstich, wie Fieber oder Gliederschmerzen, können erste Anzeichen für die FSME sein. Bei dieser Viruserkrankung können sich die Hirnhäute und das zentrale Nervensystem entzünden. Neben FSME-Viren übertragen Zecken hierzulande vor allem Borrelien. Eine Borreliose kann die Haut, die Gelenke sowie das Nervensystem betreffen. Im frühen Stadium zeigt sich meist die sogenannte Wanderröte, eine ringförmige Rötung um die Einstichstelle. Zudem treten allgemeine Krankheitssymptome, wie z. B. Abgeschlagenheit, Fieber und Kopfschmerzen auf.

Wichtig: Bei Symptomen, die auf FSME oder Borreliose hindeuten, sollte sofort ein Arzt bzw. eine Ärztin aufgesucht werden! Während eine Borreliose mit Antibiotika behandelbar ist, ist FSME nicht mit Medikamenten heilbar. Folgen einer Erkrankung können dauerhafte Schäden wie Lähmungen, Schluck- und Sprechstörungen sein. In schweren Fällen kann FSME sogar tödlich ausgehen. Anders als bei der Borreliose gibt es für FSME jedoch die Möglichkeit, sich durch Impfen zu schützen. Die STIKO empfiehlt die FSME-Impfung allen Personen, die in einem FSME-Risikogebiet mit Zecken in Kontakt kommen können, also auch dann, wenn man z. B. einen Ausflug in ein Risikogebiet plant. Sprich deinen Hausarzt bzw. deine Hausärztin beim nächsten Mal auf die FSME-Impfung an!

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Allergische Reaktion

Bei einem Stich sondert die Zecke ihren Speichel in die Wunde ab. Der Speichel enthält ein Betäubungsmittel, sodass Betroffene den Stich nicht sofort bemerken. Allerdings enthält der Speichel auch andere Wirkstoffe, auf die Betroffene allergisch reagieren können. Juckt der Zeckenstich, kann das ein Anzeichen für eine allergische Reaktion sein. Diese kann von Person zu Person sehr unterschiedlich ausfallen. Dauert die Reizung jedoch länger an und der Zeckenstich juckt noch Wochen oder Monate später, sollte ein Arzt bzw. eine Ärztin zu Rate gezogen werden.

Zeckenstich vermeiden: Wie sorge ich vor?

Um gar nicht erst von einer Zecke gestochen zu werden, ist die richtige Vorsorge wichtig. Diese beginnt bereits bei der Auswahl der Bekleidung: Es gilt, lange helle Kleidung zu tragen, damit möglichst viel vom Körper bedeckt ist und man die Blutsauger leichter erkennen kann. Darüber hinaus sollte man Anti-Zeckenspray verwenden und sich jedes Mal gründlich absuchen, wenn man im Grünen war.