Warum ist die Hautpartie nach dem Zeckenstich (umgangssprachlich „Zeckenbiss“) entzündet?

Wenn nach einem Zeckenstich eine Hautrötung an der Einstichstelle entsteht, ist es möglich, dass sich der Zeckenstich entzündet hat. Die Stelle kann leicht anschwellen oder jucken. Meist handelt es sich dabei um eine normale Entzündungsreaktion, die in der Regel nach einigen Tagen verschwindet. Bleibt die Rötung länger sichtbar oder breitet sich aus, oder treten weitere Symptome auf, kann dies ein Anzeichen für eine Erkrankung wie z. B. Borreliose sein. Deshalb gilt: Lieber rechtzeitig den Arzt bzw. die Ärztin aufsuchen und sich beraten lassen.

Zeigt sich eine Rötung auf der Haut, hat sich der Zeckenstich entzündet. (© EvgeniyQW - stock.adobe.com)

Der Zeckenstich ist entzündet: Was ist zu tun?

Nach der Entfernung der Zecke ist es möglich, dass am Zeckenstich eine Entzündung auftritt. Eine lokale Entzündung kann zunächst mit kühlenden Hausmitteln wie z. B. einer Kältekompresse gelindert werden, um die Schwellung zu verringern. Nicht vergessen: Die Stichstelle sollte nach der Zeckenentfernung desinfiziert werden. Symptome, die auf eine Entzündung des Zeckenstichs hinweisen, sind:

  • Rötung der Haut
  • Schwellungen
  • Juckreiz an der betroffenen Hautpartie

Ist der Zeckenstich über mehrere Wochen entzündet oder treten parallel weitere Symptome auf, ist der Gang in die Arztpraxis unabdingbar, denn dann besteht die Möglichkeit, dass die Zecke beim Blutsaugen Krankheitserreger wie z. B. Borrelien übertragen hat.

Zecken: Überträger gefährlicher Bakterien und Viren

Zecken können eine Vielzahl an Krankheitserregern übertragen, allen voran die Viren der Frühsommer-Meningoenzephalitis (kurz FSME) sowie Borreliose-Bakterien.

Im Anfangsstadium der FSME verwechseln Betroffene die Symptome häufig mit Grippeerscheinungen, da in beiden Fällen Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen oder Gliederschmerzen auftreten können. Doch Vorsicht: FSME-Viren können in einer möglichen zweiten Erkrankungsphase zu einer Entzündung der Hirnhäute und des zentralen Nervensystems führen. Bei schweren Verläufen kann es dann zu bleibenden neurologischen Ausfällen kommen, die dauerhafte Lähmungen, Schluck- und Sprechstörungen zur Folge haben.

Impfen: bester Schutz vor FSME

Eine FSME-Erkrankung ist nicht mit Medikamenten heilbar. Die gute Nachricht: Durch Impfen kann man sich gegen FSME schützen. Für einen vollständigen FSME-Impfschutz werden drei Impfungen benötigt. Anschließend sollte man den Impfschutz alle 3 bis 5 Jahre auffrischen lassen (je nach Impfstoff und Alter).

An alle Eltern: Da Kinder viel Zeit draußen verbringen, ist ihr Risiko für einen Zeckenstich nicht zu unterschätzen. Um sie vor FSME zu schützen, können sie bereits ab dem Alter von einem Jahr gegen FSME geimpft werden.

Für Fragen rund um die Impfung steht der Hausarzt bzw. die Hausärztin zur Verfügung. Eltern können sich gemeinsam mit ihren Kindern beim Kinderarzt bzw. bei der Kinderärztin impfen lassen. Vereinbare jetzt einen Beratungstermin zur FSME-Impfung!

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Neben FSME-Viren können Zecken auch Borreliose-Bakterien (Borrelien) übertragen. Kommt es nach einem Zeckenstich zu einer kreisförmigen Rötung rund um die betroffene Hautstelle, spricht man auch von der sogenannten Wanderröte. Sie ist ein typisches Symptom für die Lyme-Borreliose. Dabei handelt es sich um eine bakterielle Infektion durch Borrelien, die Organe und das Nervensystem befallen können. Anders als bei FSME, gibt es gegen Borreliose bisher keine Impfung. Im Falle einer Erkrankung werden Antibiotika verabreicht, um die Krankheitserreger zu bekämpfen und chronische Entzündungen zu vermeiden.