Kurzurlaub in Deutschland? Nur mit Zeckenschutz!

Ein Kurzurlaub ist die ideale Gelegenheit, dem Alltag zu entfliehen und die Seele baumeln zu lassen. Doch warum in die Ferne schweifen, wenn man Urlaub vor der eigenen Haustür machen kann? Deutschland bietet zahlreiche wunderschöne Orte, die darauf warten, entdeckt zu werden. Von Wandern in Garmisch-Partenkirchen bis Familienausflug in die Sächsische Schweiz – für jeden Geschmack und Geldbeutel ist etwas dabei. Wer im Urlaub gerne Zeit im Freien verbringt, sollte jedoch nicht vergessen: Im Grünen sind auch Zecken unterwegs! Die kleinen Spinnentiere können durch ihre Stiche gefährliche Krankheitserreger wie Borreliose-Bakterien oder Frühsommer-Meningoenzephalitis-(FSME-)Viren übertragen.

Einatmen, ausatmen, durchatmen – ein Kurzurlaub ist die ideale Gelegenheit, dem Alltag zu entfliehen.

Zecken kennen keine Postleitzahl

FSME ist eine Erkrankung der Hirnhaut und des zentralen Nervensystems, die nicht mit Medikamenten heilbar ist. Zudem kann FSME einen lebensgefährlichen Verlauf nehmen und schwere gesundheitliche Folgen wie dauerhafte Lähmungen und Schluck- und Sprechstörungen nach sich ziehen. Was viele nicht wissen: Zecken können FSME-Viren in ganz Deutschland übertragen. In den vergangenen zehn Jahren traten auch außerhalb der sogenannten Risikogebiete FSME-Fälle auf. Auch Mecklenburg-Vorpommern, das beliebteste Reiseziel der Deutschen im eigenen Land1, war betroffen2. Innerhalb der FSME-Risikogebiete besteht ein erhöhtes Risiko, durch einen Zeckenstich mit dem FSME-Virus angesteckt zu werden. Zu den 164 Risikogebieten in Deutschland zählen auch beliebte Reiseziele wie große Teile Bayerns und Baden-Württembergs3 sowie Teile von Hessen, Sachsen und Thüringen. Einzelne FSME-Risikogebiete befinden sich zudem im Saarland, in Rheinland-Pfalz und in Niedersachsen. Um den nächsten Kurzurlaub unbeschwert genießen zu können, ist die richtige Zeckenvorsorge daher unerlässlich.

Zeckenvorsorge für Urlauber

„Durch Impfen kann man sich vor einer FSME-Erkrankung schützen. Jeder, der sich gern im Grünen aufhält, in einem FSME-Risikogebiet lebt oder in eines reisen möchte, sollte sich impfen lassen“, betont Reisemediziner Prof. Dr. med. Tomas Jelinek. Er ergänzt: „Bei Reisen in deutsche FSME-Risikogebiete werden die Impfkosten sogar von den Krankenkassen übernommen, da die FSME-Impfung auch zu den empfohlenen Reiseimpfungen zählt.“ Wer den nächsten Kurzurlaub bereits geplant hat und kurzfristig einen Impfschutz benötigt, kann sich die sogenannte Schnellimmunisierung zunutze machen. Für die aktuelle Saison kann dadurch innerhalb von wenigen Wochen ein Impfschutz aufgebaut werden. Um den Stichen der kleinen Blutsauger vorzubeugen, gehören lange Kleidung sowie geschlossenes Schuhwerk in das Reisegepäck. Das Auftragen eines Anti-Insektensprays, das auch gegen Zecken wirkt, kann die Parasiten zudem für einige Stunden abschrecken. Egal, ob Wandern, Radfahren oder Campen – nach jedem Aufenthalt im Grünen sollte der Körper zusätzlich gründlich nach Zecken abgesucht werden.

 

Quelle
1 Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V.: Reiseanalyse 2019 (letzter Zugriff: 26.02.2020).
2 Robert Koch-Institut: FSME: Risikogebiete in Deutschland (Stand: Februar 2020). Bewertung des örtlichen Erkrankungsrisikos. Epid. Bull 2020;8:3 – 19.
3 Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V.: Reiseanalyse 2019 (letzter Zugriff: 26.02.2020).