Den Weihnachtsbaum selbst im Wald schlagen gehört für viele Familien zum Fest dazu. Ist die Witterung sehr mild, lauern im Wald jedoch Zecken, denn bei Temperaturen über acht Grad erwachen die Spinnentiere aus ihrer Winterruhe. Können sich die kleinen Blutsauger jedoch auch im Weihnachtsbaum verstecken? „Dass Zecken zu einem unliebsamen Christbaumschmuck werden, ist sehr unwahrscheinlich“, sagt der Diplom-Biologe Martin Komorek aus Heidelberg. „Zecken sind im Winter im Boden zu finden und nicht auf Bäumen.“ Und selbst wenn Zecken in einem Tannenbaum sitzen und so ins heimische Wohnzimmer gelangen, sei die Gefahr gering, erklärt Komorek. „Zecken brauchen zum Überleben eine hohe Luftfeuchtigkeit, die in der Wohnung normalerweise nicht gegeben ist.“
Beim Spaziergang durch den Wald und dem Fällen des Baumes können sich Zecken allerdings schnell ihr menschliches Opfer suchen, da sich die kleinen Blutsauger auf Gräsern, im Laub und niedrigen Ästen verstecken. So kann es unbemerkt passieren, dass Zecken am Körper doch mit in die Wohnung genommen werden. Deswegen sollten Kleidung und Körper nach einem Waldspaziergang bei milden Temperaturen sowie nach dem Brennholz- oder Weihnachtsbaumkauf im Wald gründlich auf Zecken untersucht werden.
Hat eine Zecke zugestochen, sollte sie schnellstmöglich entfernt werden. Denn Zecken können unter anderem Bakterien übertragen, die zu einer Lyme-Borreliose führen können, sowie in den Risikogebieten eine Form der Hirnhautentzündung, Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) genannt, übertragen. Anders als der Name vermuten lässt, gibt es die Krankheit nicht nur im Frühsommer. Auch im Herbst und Winter sind Zecken aktiv und können die gefährliche Krankheit FSME übertragen. Schutz bietet nur eine Impfung gegen FSME.