Gerade jetzt beginnt für viele Reiter die schönste Saison des Jahres, denn die warmen Temperaturen laden zu ausgiebigen Ausritten ein. Aber nicht nur Ross und Reiter fühlen sich in der Natur wohl, sondern auch Zecken. Die blutsaugenden Spinnentiere haben dort ihr Hoheitsgebiet und lauern gut versteckt im hohen Gras, in Büschen und Wäldern. Trotz ihrer geringen Größe sollten Zecken nicht unterschätzt werden. „Die Zecke gilt als gefährlichstes Tier Deutschlands, was an den Krankheitserregern liegt, mit denen die Blutsauger infiziert sein können. Neben den Lyme-Borreliose-Bakterien können auch Frühsommer-Meningoenzephalitis-(FSME-)Viren übertragen werden“, erklärt der Zeckenexperte Prof. (a. D.) Dr. Jochen Süss.
Zeckenvorsorge ist das A und O
Pferdefreunde sollten vor ihrem Ausflug Vorsorgemaßnahmen ergreifen, um sich selbst und die Vierbeiner bestmöglich vor Zecken zu bewahren. Um den Spinnentieren wenig Angriffsfläche zu bieten, sollten Reiter möglichst lange, hautbedeckende Kleidung tragen, auch wenn die warmen Temperaturen zum Tragen kurzer Kleidung einladen. Stiefelträger haben einen klaren Vorteil: Durch sie haben es Zecken schwerer, an den Beinen hochzukrabbeln. Also gilt auch bei wärmeren Temperaturen: lieber auf die halbhohen Reitstiefeletten verzichten. Schwerer haben es Pferde. Im dichten Fell können sich Zecken nicht nur gut halten, sondern auch gut verstecken. Deshalb gibt es für Tiere – aber auch für Menschen – spezielle insektenabweisende Mittel, sogenannte Repellents, die Zecken vor dem Stechen abhalten. Dass sich die Zecke auf den Körper setzt oder gar sticht, bleibt in der Regel unbemerkt, daher ist es wichtig, dass Reiter sich selbst und die Pferde nach dem Aufenthalt in der freien Natur gründlich nach Zecken absuchen. Zusätzlich zu diesen Maßnahmen gibt es gegen einzelne Krankheitserreger Impfstoffe. Beim Menschen gegen FSME, bei Pferden gegen Borreliose.
Was tun im Falle eines Zeckenstichs?
Wird eine saugende Zecke am Körper entdeckt, sollte sie schnellstmöglich und vorsichtig entfernt werden. FSME-Viren können gleich beim Einstich über den Speichel der Zecke übertragen werden. Die Gefahr einer Borreliose-Infektion steigt hingegen mit zunehmender Saugzeit an. Deshalb ist Eile geboten: Im Bestfall ist die Zeckenkarte gleich zur Hand, zur Not sind aber auch die Fingernägel zur Entfernung ausreichend. Ist die Zecke entfernt, sollte die Einstichstelle desinfiziert und auch weiterhin beobachtet werden, um mögliche Krankheitssymptome zu entdecken. Die entfernte Zecke sollte mit einem harten Gegenstand zwischen einem Papier zerquetscht werden, um nicht mit ihrer Körperflüssigkeit in Berührung zu kommen.
Mit diesem Wissen sind Reiter und Pferde bei Ausflügen ins Grüne vor Zecken gewappnet. Viel Spaß im Gelände!
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