Umfragen zufolge sind es in Familien vorrangig die Mütter, die sich um die Gesundheitsvorsorge der Chaostruppe kümmern: Papa bräuchte mal wieder einen Termin beim Augenarzt, Mama selbst hat schon wieder eine Erkältung und was war noch mal mit der FSME-Impfung bei Kindern? Sollte die nicht im Winter …? Die FSME-Impfung bei Kindern wird empfohlen, wenn die Familie in einem sogenannten FSME-Risikogebiet wohnt oder vorhat, dort Urlaub zu machen. Aber da Zecken, die Überträger von FSME-Viren, zu fast jeder Jahreszeit aktiv sind, kann es nicht schaden, sich beim Hausarzt oder Kinderarzt einfach einmal über die FSME-Impfung bei Kindern zu informieren.
Mitten im Jagdrevier der Zecke
„Prinzipiell ist jeder, der viel draußen unterwegs ist, ein Ziel für Zecken. Aber Kinder bewegen sich einfach immer mitten im Jagdrevier der Zecke, ohne es zu ahnen. Denn Zecken leben in Büschen und Gräsern bis zu einer Höhe von 1,50 Metern und warten nur darauf, sich beispielsweise an einer verschwitzten Kniekehle abzustreifen“, sagt Zeckenexperte Prof. (a. D.) Dr. Jochen Süss. Wenn eine Zecke zusticht, kann sie verschiedene Krankheitserreger übertragen. FSME-Viren zum Beispiel schon über ihren Speichel beim Einstich. Lösen die Viren eine Frühsommer-Meningoenzephalitis aus, kann das zu einer Entzündung der Hirnhaut und des zentralen Nervensystems führen. Die gute Nachricht: Bei Kindern verläuft FSME in der Regel milder und verursacht seltener bleibende Schäden. Die schlechte Nachricht: Man weiß es immer erst hinterher. „Eine FSME-Impfung bei Kindern kann da eine gute zusätzliche Vorsorgemaßnahme sein“, empfiehlt Dr. Süss.
Was Mama wissen muss
Doch zunächst einmal gilt es für die Gesundheitsmanagerin der Familie, sich zu informieren. Liegt der Wohnort in einem FSME-Risikogebiet? Welche Vorsorgemaßnahmen gibt es noch? Und wann ist der beste Zeitpunkt für eine FSME-Impfung bei Kindern?
Zu den FSME-Risikogebieten zählen weite Teile Baden-Württembergs und Bayerns sowie Teile Südhessens, Thüringens, von Rheinland-Pfalz, des Saarlands und Sachsens. Dort, aber auch überall sonst, helfen schon Kleinigkeiten gegen Zeckenstiche: Hosenbeine in die Socken stopfen oder lange Kleidung tragen. Gummistiefel für die lieben Kleinen sind auch nie verkehrt. Die ganze Familie kann Anti-Zecken-Sprays verwenden, und besonders das Absuchen nach Zecken sollte nach jedem Aufenthalt im Freien zur Gewohnheit werden. Bei Kindern setzen sich Zecken gerne am Haaransatz oder im Nacken fest. Auch bei Erwachsenen bevorzugen sie warme, dünne und gut durchblutete Körperstellen. Wer sich für eine FSME-Impfung entscheidet, kann sich dazu von seinem Hausarzt beraten lassen. In Deutschland reicht die Zeckensaison in der Regel von Februar bis Oktober. Der Beginn und das Ende der Saison können sich bei entsprechenden Temperaturen aber auch verschieben. Der Impfschutz sollte daher bestenfalls das gesamte Jahr über bestehen. Mit dem Aufbau des Impfschutzes kann jederzeit begonnen werden. Für einen mehrjährigen Impfschutz werden drei Impfungen in einem festgelegten Zeitraum über mehrere Monate benötigt. Danach erfolgt eine regelmäßige Auffrischung. Steht die Zeckensaison unmittelbar bevor, kann auch kurzfristig ein Impfschutz für die aktuelle Saison aufgebaut werden. Die FSME-Impfung ist bei Kindern ab einem Jahr möglich.
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