Unterwegs auf dem Pferd – vor Insekten und Zecken geschützt
Wie kaum ein anderes Hobby ist Wanderreiten auch bei wechselhaftem Herbstwetter ein Vergnügen: Das Regencape schützt vor Wind und Nässe, der Pferdekörper wärmt von unten, und lange Kleidung zum Schutz vor Zecken ist bei kühleren Temperaturen keine Zumutung mehr. Für Anna van de Kasteele, leidenschaftliche Wanderreiterin aus Nordrhein-Westfalen, ist der Herbst deshalb sogar die beste Jahreszeit für Ausflüge in die Natur. „Es ist einfach traumhaft, im Herbst zu reiten, wenn morgens noch der Dunst über den Feldern und Bachläufen hängt, bunte Blätter die Umgebung schmücken und vor allem nicht mehr so viele Insekten umherschwirren wie noch im Sommer“, schwärmt die passionierte Reiterin. „Besonders nervig sind aber weiterhin die Zecken, die meine Pferde oder mich stechen. Ich habe das Gefühl, dass es immer mehr werden.“
Anna van de Kasteele sorgt deshalb vor, indem sie lange, feste Kleidung trägt und sich und das Pferd nach jedem Ausflug in die Natur nach Zecken absucht. Denn Zecken können mehr als 50 verschiedene Krankheitserreger übertragen, darunter Borreliose-Bakterien und FSME-Viren. Gegen FSME lässt sie daher ihren Impfschutz regelmäßig auffrischen. Besonders gefährdet sind Menschen, die sich gerne und viel draußen in der Natur bewegen.
Zecken: winzige Krankmacher
Während die durch Zecken verursachte Borreliose mit Antibiotika therapiert werden kann, ist FSME nicht ursächlich behandelbar, kann also nur durch gute Vorsorge verhindert werden. Durch den Stich FSME-infizierter Zecken gelangen die Viren in den Blutkreislauf des Menschen. FSME ist eine Erkrankung der Hirnhaut und des zentralen Nervensystems. Nach zunächst grippeähnlichen Symptomen kommt es bei rund 50 Prozent der Betroffenen zu einer Entzündung der Hirnhaut, bei ca. 40 Prozent zusätzlich zur Entzündung des Gehirns. Einige tragen schwere gesundheitliche Folgen mit dauerhaften Lähmungen, Schluck- und Sprechstörungen oder Atemschwäche davon.
Zecke entdeckt – und nun?
Besser ist es deshalb, überhaupt nicht erst gestochen zu werden. Lange Kleidung und in die Socken gestopfte Hosenbeine erschweren es den Zecken, an die Haut zu gelangen. Schaffen Zecken es trotzdem, wandern sie meist einige Minuten auf dem Körper herum, auf der Suche nach einer warmen und feuchten Stelle. Dort machen sie es sich gemütlich und reißen die Haut des Menschen auf, um Blut zu saugen. FSME-Viren können nun gleich von Beginn an übertragen werden. Die Gefahr einer Borreliose-Infektion steigt hingegen mit zunehmender Saugzeit an. Deshalb ist Eile geboten: Im Bestfall ist die Zeckenkarte oder Zeckenzange gleich zur Hand, zur Not sind aber auch die Fingernägel zur Entfernung ausreichend. Die Zecke wird damit am Greifwerkzeug gepackt und ruckartig aus der Haut gezogen. Wichtig ist, dass dabei nicht der Körper gequetscht wird, damit sie nicht unter Umständen die krankmachenden Erreger in den Körper des Menschen erbrechen. Ist die Zecke entfernt, sollte die Einstichstelle desinfiziert und auch weiterhin beobachtet werden und es sollte auf mögliche Krankheitssymptome geachtet werden. Die Zecke sollte mit einem harten Gegenstand zwischen Papier zerquetscht werden, um nicht mit dem Inhalt in Berührung zu kommen und damit sie nicht erneut den Weg auf den Körper findet.
Anna van de Kasteele ist für die Zeckenvorsorge sensibilisiert. Sie achtet darauf, sich im Herbst nicht in feuchtwarme Laubhaufen zu setzen, da sich Zecken hierin gerne verstecken. Auch hohe Gräser und Büsche meidet sie wenn möglich. So kann sie die Natur zu jeder Jahreszeit unbeschwert genießen.