So gelingt die Zeckenentfernung

Wer eine Zecke an seinem Körper entdeckt, muss nicht verzweifeln. Denn mit dem korrekten Hilfswerkzeug und der richtigen Handhabung kann jeder die Zeckenentfernung selbst angehen. Vorsorgemaßnahmen gegen Zeckenstiche gehören vor einem Ausflug ins Grüne selbstverständlich zur Vorbereitung dazu.

Bei der Zeckenentfernung ist es wichtig, den Parasiten möglichst hautnah zu greifen.

Begegnung mit kleinen Blutsaugern

Das warme Wetter lockt die Menschen raus ins Freie. Wer sich gerne draußen aufhält, kommt dabei unter Umständen mit einem kleinen Blutsauger in Kontakt – der Zecke. Zecken sind nicht ungefährlich, da sie verschiedene Krankheitserreger wie z. B. den Frühsommer-Meningoenzephalitis-(FSME-)Virus übertragen können. Wer einen der Parasiten an sich entdeckt, sollte diesen schnell entfernen. Die Zeckenentfernung ist nicht so kompliziert, wie viele denken. Mit den richtigen Hilfswerkzeugen lässt sich die Zeckenentfernung leicht selbst machen und es muss nicht zwingend ein Arzt aufgesucht werden.

Hilfswerkzeuge zur Zeckenentfernung

Es gibt unterschiedliche Hilfswerkzeuge für die Zeckenentfernung. Dazu gehört auch die Pinzette. Diese sollte am vorderen Teil gebogen und spitz sein. So lässt sich der kleine Blutsauger am besten greifen und leicht herausziehen. Wichtig ist, dass die Pinzette möglichst hautnah angesetzt und dabei das Hinterteil der Zecke nicht zerquetscht wird. Sobald die Zecke fest im Griff der Pinzette sitzt, das Tierchen einfach senkrecht aus der Haut ziehen. Ein weiteres Hilfswerkzeug ist die Zeckenkarte. Sie hat eine v-förmige Auslassung, in der die Zecke – auch hier hautnah – fixiert und dann in einer Bewegung nach oben gezogen werden kann. Letztlich gibt es noch das Zeckenlasso. Das ist eine Art Stift mit einer Schlaufe am Ende. Dieses wird nah an der Haut um die Zecke gelegt. Die Schlaufe vorsichtig schließen und die Zecke durch Hochziehen entfernen.

Im Notfall helfen auch die Finger

Wer keines der oben genannten Werkzeuge zur Hand hat, kann die Zecke auch mit den Fingernägeln entfernen. Dafür am besten mit Daumen und Zeigefinger die Zecke möglichst hautnah greifen. Dabei aber nicht den Körper der Zecke drücken. Anschließend die Zecke vorsichtig herausziehen. Von abenteuerlichen Entfernungsmethoden mit Klebstoff oder Öl ist abzuraten. Denn durch diese Anwendungen erstickt die Zecke und kann im Todeskampf Krankheitserreger, wie Borreliose-Bakterien, ins Blut abgeben. Im Anschluss an die Zeckenentfernung rät PD Dr. med. Gerhard Dobler, Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie, Leiter der Abteilung für Virologie und Rickettsiologie am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr München, die Einstichstelle zu beobachten: „Sollte die Einstichstelle sich röten, entzünden, heiß werden oder pochen, empfiehlt sich ein Arztbesuch zur Abklärung.“

Vorsorgemaßnahmen treffen

Damit es gar nicht erst zum Stich durch eine Zecke kommt, können einige Vorsorgemaßnahmen getroffen werden, um Zeckenstiche zu vermeiden. Zum einen bietet sich das Tragen von langer, heller Kleidung an. Denn so wird den Zecken der Zugang zur nackten Haut erschwert. Außerdem sind die dunklen Blutsauger auf dem hellen Stoff gut sichtbar und können einfach abgesammelt werden, bevor sie stechen können. Gleichzeitig hilft es, sich mit Insekten abweisenden Mitteln, sogenannten Repellents, einzusprühen. Außerdem ist es empfehlenswert, den Körper sofort nach jedem Aufenthalt in der Natur nach Zecken abzusuchen. Zusätzlich kann auch ein FSME-Impfschutz vorbeugen, nach einem Zeckenstich an FSME zu erkranken. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die FSME-Impfung für Kinder und Erwachsene, die in FSME-Risikogebieten wohnen, arbeiten oder dorthin reisen.

FSME

Schon ein einzelner Zeckenstich reicht aus, um sich mit dem FSME-Virus zu infizieren. „Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, ist alles andere als harmlos. Eine solche Infektion kann zu einer Entzündung der Hirnhaut führen und das zentrale Nervensystem schwer schädigen“, erklärt Dr. Dobler. FSME-Erreger befinden sich im Speichel der Zecke und können daher sofort beim Zustechen in die Wunde gelangen. Da die FSME-Erkrankung nicht ursächlich behandelt werden kann, sondern lediglich die Symptome mit Medikamenten gelindert werden können, sind Vorsorgemaßnahmen wichtig. Sie können dazu beitragen, den Aufenthalt in der Natur zu einer unbeschwerten Angelegenheit zu machen.

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