Die Frühsommer-Meningoenzephalitis
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis ist eine durch FSME-Viren ausgelöste Krankheit. Sie ist auch unter dem medizinisch eigentlich falschen Namen Frühsommerenzephalitis oder Frühsommermeningitis bekannt. Es handelt sich dabei jedenfalls um eine Entzündung der Hirnhaut und des zentralen Nervensystems. Die Erreger dieser Krankheit können Zecken durch ihren Stich in den menschlichen Blutkreislauf abgeben. Problematisch an dieser Erkrankung ist, dass der Körper allein mit den Viren fertig werden muss, sie ist nicht ursächlich behandelbar. Es gibt also keine spezielle Behandlung für die Frühsommer-Meningoenzephalitis. Nur die Begleitsymptome können mit Medikamenten gelindert werden, gegen die Erkrankung selbst gibt es kein Heilmittel.
Die Symptome der Frühsommer-Meningoenzephalitis
Die FSME-Viren befinden sich im Speichel der Zecke und können sofort beim Stich in die Wunde des Wirtes gelangen. Der Verlauf der Frühsommer-Meningoenzephalitis wird in zwei Stadien eingeteilt. Zunächst treten grippeähnliche Symptome, wie Kopf- und Gliederschmerzen oder auch Fieber, auf. Bei einem Großteil der Betroffenen ist die FSME-Infektion damit ausgestanden. „Es gibt aber noch eine zweite Erkrankungsphase, wobei meist eine Hirnhautentzündung im Vordergrund steht. Bei schweren Verläufen besteht die Gefahr von bleibenden neurologischen Ausfällen durch Virusvermehrung in Gehirn und Rückenmark. Schwere gesundheitliche Folgen mit dauerhaften Lähmungen, Schluck- und Sprechstörungen sind die Folge, unter anderem kann eine dauerhafte künstliche Beatmung notwendig werden. Bei etwa einem Prozent der Erkrankten kann die Krankheit zum Tode führen“, erläutert Zeckenexperte Prof. (a. D.) Dr. Jochen Süss. In der Folge einer schweren Frühsommer-Meningoenzephalitis kann es sein, dass unter anderem eine Therapie beim Logopäden und Physiotherapeuten oder andere Rehabilitationsmaßnahmen nötig werden.
Verbreitung der Frühsommer-Meningoenzephalitis
Zecken kommen in Deutschland überall vor und auch die Frühsommer-Meningoenzephalitis ist weit verbreitet. In den sogenannten FSME-Risikogebieten ist die Gefahr der Übertragung von FSME-Viren besonders hoch. Hierzu gehören große Teile Bayerns, Baden-Württembergs, aber auch Teile Südhessens und Thüringens. Auch in Nicht-Risikogebieten kann man sich durchaus mit FSME-Viren infizieren. Die Karte mit der Verbreitung der Frühsommer-Meningoenzephalitis in Deutschland zeigt, mit Rot markiert, die Frühsommer-Meningoenzephalitis-Risikogebiete an, mit Gelb sind Landkreise gekennzeichnet, in denen Einzelfälle von FSME-Erkrankungen aufgetreten sind. Zudem kann durchaus auch im europäischen Ausland ein Risiko bestehen, sich durch einen Zeckenstich mit FSME-Erregern anzustecken. Daher sollte jeder, der sich in der Natur aufhält, Vorsorge gegen Zeckenstiche treffen.
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis-Impfung
Zu den Vorsorgemaßnahmen gegen Zeckenstiche gehört zum einen das Tragen langer Kleidung, was den Zecken den Zugang zur Haut erschwert. Zum anderen kann man die Tiere mit der Verwendung von insektenabweisenden Sprays, auch als Repellents bekannt, für einige Zeit auf Abstand halten. Zudem empfiehlt es sich, sich nach jedem Aufenthalt in der Natur nach Zecken abzusuchen. Da es keine spezielle Therapie für die Frühsommer-Meningoenzephalitis gibt, kann man das Risiko einer Erkrankung verringern, indem man eine Impfung gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis vornimmt. Dies bietet sich gerade für Menschen an, die in einem FSME-Risikogebiet leben oder dorthin reisen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt in diesen Fällen die FSME-Impfung. Die Kosten für die Frühsommer-Meningoenzephalitis-Impfung werden dann von der Krankenkasse übernommen. Informationen hierzu finden Sie hier oder auch über Ihren Versicherer.