Zecken sind winzige Spinnentiere aus der Familie der Milben und leben seit 350 Millionen Jahren auf der Erde. Und es gibt natürlich nicht nur eine Art. Die in Deutschland am häufigsten verbreitete Zecke ist der Gemeine Holzbock. Er lässt sich von jedem potenziellen Wirt abstreifen, auch von Hunden. Deshalb sind es aber noch lange keine Hundezecken. Hundezecken sind eine ursprünglich in Afrika beheimatete Zeckenart, die im Sommer auch nördlich der Alpen zu finden ist. Und ja: Hundezecken können Babesiose, Ehrlichiose und Hepatozoonose bei Hunden auslösen. Der Gemeine Holzbock kann zudem Hund und Halter unter anderem mit Borreliose-Bakterien oder FSME-Viren infizieren.
Zeckenvorsorge für Mensch und Tier
Für alle, die gern draußen sind – egal, ob Zweibeiner oder Vierbeiner – gilt es daher, Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen. Denn Zecken leben auf Wiesen, in hohen Gräsern und Büschen, wo Hunde und auch Katzen besonders gern umherstreunen. Und auch Pferde können beim Ausritt leicht eine Zecke einsammeln. Während dem Menschen vor allem Borreliose-Bakterien und FSME-Viren gefährlich werden können, sind die Vierbeiner durch andere Erreger gefährdet. Tierhalter sollten deshalb sowohl sich als auch ihre tierischen Begleiter nach jedem Ausflug ins Freie gründlich nach Zecken absuchen und diese schnell entfernen. Dem Menschen hilft lange Kleidung dabei, den blutsaugenden Parasiten möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Im Fell von Hunden, Katzen und Pferden können sich die Zecken nicht nur gut halten, sondern auch lange unentdeckt bleiben. Deshalb gibt es für Tiere – aber auch für Menschen – Repellents, die Zecken und Mücken vom Stechen abhalten. Zusätzlich zu diesen Maßnahmen gibt es gegen einzelne Krankheitserreger Impfstoffe. Beim Menschen gegen FSME, bei Hunden gegen Borreliose.
Was ist so gefährlich an den Erregern?
„Frühsommer-Meningoenzephalitis-Viren können beim Menschen eine Entzündung der Hirnhaut und des zentralen Nervensystems verursachen. Es gibt keine ursächliche Behandlung, Ärzte können nur die Symptome wie Fieber und Schmerzen lindern. Bei Menschen endet eine FSME-Virusinfektion oft tödlich oder mit schweren Langzeitschäden“, sagt Prof. Dr. med. Tomas Jelinek, Medizinischer Direktor des Berliner Centrums für Reise- und Tropenmedizin (BCRT). Der Mensch kann gegen FSME geimpft werden, für den Hund gibt es bisher noch keine Impfung. Umgekehrt gibt es für Hunde eine Impfung gegen Borreliose – beim Menschen kann diese Erkrankung nur mit Antibiotika behandelt werden. Hundezecken übertragen die sogenannte Hundemalaria – die medikamentös behandelt werden kann – oder die Ehrlichiose, die mit Fieber, Erbrechen und Blutungen einhergeht und mit Antibiotika therapiert wird. Besser also, Mensch und Tier werden erst gar nicht von Zecken gestochen. Vorsorge ist deshalb das A und O.