Das richtige Entsorgen von Zecken
Hat man eine krabbelnde Zecke gefunden oder sogar ein saugendes Exemplar erfolgreich aus der Haut entfernt, stellt sich die Frage: Wohin mit dem Tier? Gute Methoden, Zecken richtig zu töten, sind zum einen die Verwendung von Alkohol (mindestens 40 Prozent) oder Desinfektionsmitteln. Dies tötet die Zecken effektiv ab. Zudem hat sich auch das Verbrennen der Zecke bewährt. Warum Zecken verbrennen? Weil man ihnen so wirklich den Garaus machen kann und es keine Überlebenschance für sie gibt. „Als wirkungsvollste Methode hat sich allerdings das Zerdrücken der Zecke mit einem Gegenstand herausgestellt“, verweist Zeckenexperte Prof. (a. D.) Dr. Jochen Süss auf einen weiteren Weg, Zecken zu entsorgen. „Dabei ist es empfehlenswert, die Zecke in ein zusammengefaltetes Papier einzuklappen und dann beispielsweise mit einem Wasserglas mit Druck über das Papier zu fahren, um so die Zecke zu zerquetschen. Bei Kontakt mit entsprechenden Sekreten ist gründliches Händewaschen mit anschließender Händedesinfektion dringend anzuraten.“
Warum sollte man Zecken nicht im Klo runterspülen?
Beim Entsorgen von Zecken gibt es, wie bei vielen anderen Thematiken rund um Zecken, einige Irrtümer. Zecken in der Toilette herunterzuspülen ist ebenso falsch wie das Zerdrücken mit dem Finger oder dem Schuhabsatz. Denn all diese Methoden bergen gewisse Risiken. Zecken können eine geraume Zeit – bis zu drei Wochen – im Wasser überleben. Wer Zecken in der Waschmaschine abtöten möchte, sollte bedenken, dass den Tieren ein Waschgang bei 40 Grad mit Schleudern gar nichts ausmacht – daher ist auch dies keine sehr erfolgversprechende Methode. Ein Schuhabsatz ist auch nicht 100 Prozent wirksam, da die Tiere einen harten Schild haben, der sie schützt. Beim Zerdrücken mit dem Finger kann man in Kontakt mit den Körperflüssigkeiten der Blutsauger kommen, was unbedingt vermieden werden sollte.
Welche Risiken gibt es beim Entsorgen von Zecken?
Wichtig bei der Entsorgung der Zecke ist, dass die Tiere sicher abgetötet werden, ohne dass man dabei mit ihren Körperflüssigkeiten in Kontakt kommt. Denn über diese könnten gefährliche Krankheitserreger wie zum Beispiel Frühsommer-Meningoenzephalitis-(FSME-)Viren auf den Menschen übertragen werden. FSME ist eine Erkrankung der Hirnhaut und des zentralen Nervensystems, die schwere gesundheitliche Folgen nach sich ziehen kann.
Die Zecke ist entfernt, was nun?
Hat es sich beim Entsorgen um eine Zecke gehandelt, die man aus der Haut entfernt hat, stellt sich die Frage: Was nun? Wichtig ist, dass man die Einstichstelle erst einmal mit Alkohol oder einer jodhaltigen Salbe desinfiziert und vor allem weiterhin beobachtet. Tritt eine Rötung auf oder fängt die Körperstelle an zu jucken oder heiß zu werden, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Grippeähnliche Symptome wie Fieber, Gliederschmerzen oder Nackensteifigkeit können erste Anzeichen einer FSME-Infektion sein. Die sogenannte Wanderröte – ein kreisrunder Ausschlag rund um die Einstichstelle – kann auf Borreliose hindeuten. Zecken können bis zu 50 Krankheitserreger übertragen.
In Zukunft Vorsorge!
Um in Zukunft das Risiko eines Zeckenstichs zu verringern, bietet es sich an, schon im Vorfeld Vorsorgemaßnahmen zu treffen. Wer draußen unterwegs ist, sollte auf lange Kleidung setzen und auch insektenabweisende Sprays verwenden, die Zecken einige Zeit auf Abstand halten können. Zudem ist es wichtig, sich nach jedem Aufenthalt in der Natur nach den Blutsaugern abzusuchen. Da die FSME-Erkrankung nicht ursächlich behandelbar ist und mit Medikamenten nur Beschwerden wie hohes Fieber oder Gliederschmerzen gelindert werden können, kann eine FSME-Impfung helfen, das Risiko einer FSME-Erkrankung in der Folge eines Zeckenstiches zu vermindern. Für den Fall eines Zeckenstichs ist es dennoch hilfreich zu wissen, wie man Zecken entsorgt.